Starkes Immunsystem dank regelmäßiger (Zahn-)Vorsorge
Mundgesundheit und Immunsystem beeinflussen sich gegenseitig
In der Mundhöhle jedes Menschen siedeln sich Millionen von Bakterien an. Dieser Zustand ist normal und nicht besorgniserregend. Karies oder entzündetes Zahnfleisch können jedoch dazu führen, dass schädliche Bakterien in den Blutkreislauf gelangen. Die Folge können eine Reihe von unspezifischen, hartnäckigen, häufig wiederkehrenden oder gar chronischen Erkrankungen an unterschiedlichsten Orten im Körper sein. Dabei denken die wenigsten Menschen an kranke Zähne als Ursache.
Immer neue Belastungen addieren sich
Unser Immunsystem muss in der modernen Welt bereits mit einer ganzen Reihe schädlicher Einflüsse zurechtkommen: Umweltgifte, Zusatzstoffe, Farbstoffe und künstliche Aromen in der Nahrung oder Mikroplastik in der Kosmetik. Dazu kommen Rauchen, Alkohol oder Stress. Das geht so lange gut, wie das Immunsystem leistungsfähig und in Balance ist.
Kommen beispielsweise Entzündungen im Mund dazu, belasten sie das Immunsystem zusätzlich. Der Körper versucht, wie bei jeder Krankheit, sich gegen die Bakterien und Viren zu wehren. Doch weil die Zähne durch ihre Nerven und Blutgefäße mit dem Rest des Körpers verbunden sind, können auch ernsthafte Erkrankungen und Allergien ausgelöst werden.
Folgeerkrankungen durch kranke Zähne und krankes Zahnfleisch
Die ständige Belastung des Immunsystems kann
- Probleme wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Erschöpfung hervorrufen.
- die Anfälligkeit für Erkrankungen der Atemwege erhöhen. gelangen die Keime einer Parodontitis durch Einatmen in die Lunge, können sie z.B. eine Lungenentzündung hervorrufen.
- das Herz gefährden. Erreichen Bakterien durch die Blutbahn das Herz, besteht die Gefahr einer Herzinnenhautentzündung.
- die Entstehung von Gefäßverkalkung begünstigen, die im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt oder einem
Was unser Darm mit der Zahngesundheit zu tun hat
Im Darm befindet sich der weitaus größte Teil unseres Immunsystems. Nahezu 80 Prozent aller Immunzellen sind im Darm beheimatet. Die Bedeutung der Darmgesundheit ist deshalb auch aus zahnmedizinischer Sicht nicht zu unterschätzen. Denn Zähne, Zahnfleisch und Knochenverhältnisse im Mundbereich hängen aus ganzheitlicher Sicht eng zusammen mit der Darmflora.
Im Darm leben über 100 Billionen Mikroorganismen, die dort lebenswichtige Wirkungen entfalten. In einem ausgewogenen Verhältnis schützt dieses Mikrobiom den Körper vor gefährlichen Infektionen und trainiert das Abwehrsystem. Es lässt sich nachweisen, dass das Gleichgewicht bei Menschen mit Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose (MS), Diabetes Typ I, entzündlichen Darmerkrankungen und rheumatoider Arthritis gestört ist. Die Analyse der Bakterienflora zeigt ein verändertes Mikrobiom im Vergleich zu gesunden Menschen.
Und das kann von krankmachenden Bakterien in der Mundflora ausgelöst werden – nicht nur bei Karies und Parodontitis. Denn im Mund wird die Nahrung zersetzt und die Verdauung beginnt. Mit dem Speichel können pathogene Keime weiter ins Blut und in den Darm gelangen, was sogar als Ursache für Darmpolypen in Frage kommt. Umso wichtiger sind eine sorgfältige Mundhygiene und die regelmäßige professionelle Zahnreinigung, mit denen Sie diese Wechselwirkungen positiv beeinflussen können.
Darmsanierung empfehlenswert vor Zahnsanierung
Vor einer Zahnsanierung kann eine Darmsanierung sinnvoll sein. Damit wird einerseits die Verdauung gefördert und andererseits eine ausgewogene Besiedlung mit nützlichen Bakterien erreicht, die dazu führt, dass der Körper besser mit Störungen und Belastungen umgehen kann. Dies wird insbesondere dann wichtig, wenn im Laufe einer langwierigen (Parodontitis-)Therapie möglicherweise Antibiotika verabreicht wurden, die die Darmflora stark belasten.
Wie Sie Ihr Immunsystem durch eine gesunde Lebensweise positiv beeinflussen
Neben regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen und der professionellen Zahnreinigung in unserer Praxis spielen noch viele weitere Faktoren eine Rolle, mit denen Sie Ihr Immunsystem und damit Ihre Gesundheit stärken und erhalten können:
Gesunde Ernährung
Während Zucker die Bakterien in Ihrem Mund füttert, die für Krankheiten wie Karies und Parodontitis verantwortlich sind, wirkt eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse entzündungshemmend und stärkend auf das Immunsystem.
Gut eingestellte chronische Erkrankungen
Wer an Diabetes und / oder Bluthochdruck leidet, sollte auf eine gute (medikamentöse) Einstellung der Erkrankung achten. Dadurch lässt sich das Risiko für Infektionen und Entzündungen senken.
Normales Körpergewicht
Übergewicht behindert die Funktion der Abwehrzellen (natürliche Killerzellen). Diese kann durch eine gezielte Reduktion des Körperfettanteils wieder angekurbelt werden. Das heißt: Abnehmen stärkt Ihr Immunsystem.
Mangel an Mikronährstoffen ausgleichen
Damit das Immunsystem gut funktioniert sind Vitamine und Mineralstoffe wichtig. Diese sind ebenso an vielen essenziellen Prozessen im Körper beteiligt. Ein ausgewogenes Angebot an Vitaminen (z.B. Vitamin D), Mineralstoffen, Aminosäuren, Omega-3-Fettsäuren und Spurenelementen ermöglicht es Ihrem Organismus, das Abwehrteam von Immunzellen, Antikörpern und Immunglobulinen täglich neu zu bilden und fit zu halten.
Ausreichend Bewegung
Bewegung und Training tragen dazu bei, das Immunsystem zu stärken. Denn bei hoher Belastung schüttet die Muskulatur sogenannte Myokine aus, hormonähnliche Botenstoffe, die den Stoffwechsel beeinflussen und das Immunsystem ankurbeln.
Rauchen aufgeben
Rauchen schwächt das Immunsystem und begünstigt z. B. Parodontitis. Denn Nikotin verengt das Gewebe und unterdrückt ein natürliches Warnsignal für Entzündungen – das Zahnfleischbluten.
Entspannung und Stressreduktion
Regelmäßige Entspannung tut Ihnen gut und Ihrem Immunsystem. Auch Ihre Zähne profitieren davon, denn Stress kann einerseits den Verlauf einer Parodontitis negativ beeinflussen und andererseits für Knirschen und Pressen verantwortlich sein.